OPC, auch Oligomere Proanthocyanidine genannt, ist ein sekundärer Pflanzenstoff und gehört zur Gruppe der Polyphenole. Diese Stoffe entstehen in Pflanzen als natürlicher Schutzmechanismus gegen UV-Strahlung, Schädlinge und Krankheitskeime. Für den menschlichen Körper bieten sie Zellschutz durch ihre Radikalfänger-Eigenschaften.
Die Geschichte von OPC ist faszinierend. Im Winter 1534/35 erkrankte die Besatzung des Seefahrers Jacques Cartier an Skorbut, einer gefährlichen Vitamin-C-Mangel-Erkrankung. Ein Tee aus Pinienrinde half den Besatzungsmitgliedern. Die Heilung kam nicht allein vom Vitamin C, sondern vom hohen OPC-Gehalt dieser Rinde, die die Vitamin-C-Wirkung um ein Vielfaches verstärkte.
Die moderne OPC-Forschung begann 1948. Der französische Pharmakologe Jack Masquelier entdeckte OPC zufällig während seiner Arbeit mit Erdnusshäutchen. Er erkannte das Potenzial und entwickelte eine Methode zur Isolierung von OPC. Diese Entdeckung veränderte die Ernährungswissenschaft nachhaltig.
Das berühmte Französische Paradoxon trägt ebenfalls OPC-Geschichte in sich. Südfranzosen konsumieren reichlich Rotwein und fetthaltige Speisen, leiden aber deutlich weniger an Kreislauferkrankungen und haben eine höhere Lebenserwartung. Der Grund liegt nicht am Alkohol, sondern am OPC-Gehalt des Rotweins. Wissenschaftler haben dieses Phänomen vielfach untersucht und bestätigt.
OPC findet sich in natürlichen Quellen wie den Kernen und der Schale von roten Trauben (besonders hohe Konzentrationen), dazu kommen Erdnüsse, Äpfel, Heidelbeeren, Cranberrys, Granatäpfel, Tee und Rotwein. Die natürliche Konzentration in Lebensmitteln ist jedoch so niedrig, dass eine konzentrierte Supplementation praktischer und wirksamer ist.